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2025

How to: Texte kürzen

Geht das nicht auch kürzer? Fast immer lautet die Antwort: ja, klar. 5 Tipps, wie man erfolgreich den Rotstift ansetzt, ohne zu verzweifeln.

Geht das nicht auch kürzer? Fast immer lautet die Antwort: ja, klar. 5 Tipps, wie man erfolgreich den Rotstift ansetzt, ohne zu verzweifeln.

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How to: Texte kürzen

Geht das nicht auch kürzer? Fast immer lautet die Antwort: ja, klar. 5 Tipps, wie man erfolgreich den Rotstift ansetzt, ohne zu verzweifeln.

Geht das nicht auch kürzer? Fast immer lautet die Antwort: ja, klar. 5 Tipps, wie man erfolgreich den Rotstift ansetzt, ohne zu verzweifeln.

How to: Texte kürzen

Es ist mal wieder passiert: Der Text ist über 5.000 Zeichen lang geworden, Platz ist aber nur für 2.500. Jetzt heißt es, Rotstift ansetzen. Aber wo anfangen? Und wie am besten vorgehen? Zum Glück gibt es ein paar Tricks, mit denen das radikale Kürzen einfach gelingt – und nur ein bisschen wehtut. Versprochen.


1. Mut zur Lücke haben
Ausufernde Texte weisen häufig einen Grundfehler auf: den Wunsch der Autor:innen, zu viele Aspekte unterbringen zu wollen. Besser ist, sich auf eine – maximal drei – Kernbotschaften fokussieren. Das macht es einem selbst leichter, den roten Faden zu behalten – und der Leserschaft übrigens auch.

Erster Schritt also: Überprüfen, ob wirklich alle erwähnten Aspekte relevant für die Kernbotschaft des Textes sind. Macht ein Aspekt ein neues Fass auf, kann man ihn guten Gewissens streichen. Das spart viele Zeichen, da direkt mehrere Sätze oder sogar Absätze wegfallen.


2. Direkt zur Sache kommen
Man muss den Leser:innen nichts erzählen, was sie schon wissen. Auf Banalitäten wie „im digitalen Zeitalter ist alles im ständigen Wandel” kann man verzichten. Aus den gleichen Gründen kann man sich auch allgemeine Einleitungen oder Übergänge sparen, zum Beispiel „diese Erfahrung hat auch Person x gemacht” oder „das bekam auch Unternehmen y zu spüren”. In den meisten Fällen funktioniert der direkte Einstieg.


3. An die Zitate rangehen
Je knackiger ein Zitat, desto besser. Oft neigt man dazu, umständliche Formulierungen von Zitatgber:innen zu übernehmen. Hier darf – und sollte – man aber unbedingt auf den Punkt kommen, z.B.


„Krebszellen teilen sich häufiger als normale Zellen”


statt


„Krebszellen charakterisieren sich dadurch, dass sie sich häufiger teilen als normale Zellen”.


Gerne werden Zitate auch vor oder nach den Anführungszeichen nochmal erklärt. Ein gutes Zitat spricht für sich.
 
4. Floskeln und leere Worthülsen streichen
Jetzt geht es an die Feinheiten. Dafür zuerst unnötige Füllwörter und leere Worthülsen eliminieren, z.B.


 „tatsächlich”, „eigentlich”, „sogar”, etc..

Dann lange Wörter durch kürzere Synonyme austauschen, z.B.


„PC” für „Computer”


oder


„Publikum” für „Zuschauerinnen und Zuschauer”.

 
Und zum Schluss sogenannte Funktionsverbgefüge ersetzen, z.B.

Eine Entscheidung treffen --> entscheiden
In Frage stellen --> bezweifeln
Ein Risiko eingehen --> riskieren
Eine Aussage treffen --> aussagen

 
 
5. Delegieren
Autor:innen fällt es oft schwer, sich von liebgewonnenen Formulierungen zu trennen. Nicht umsonst sagt man dazu im Englischen „kill your darlings”. Da Kolleg:innen mehr Distanz zum Text haben, lohnt es sich, das Kürzen abzugeben. Auch können sie in der Regel besser einschätzen, welche Informationen der Text wirklich braucht, um verständlich zu sein, weil sie nicht schon über beide Ohren im Thema stecken.   

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Geschrieben von Zimmermann Editorial

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